Samstag, 7. Januar 2012

Papierloses Büro mit Scan Tailor

Ach, was freue ich mich immer, wenn ich in unserer Bibliothek in Münsters Fürstenberghaus (die übrigens die am besten bestückte im Bereich Klassische Philologie ist) die Leute an den Kopierern Bücher kopieren sehe. Stapelweise tragen sie ganze Wälder mit nach Hause und sortieren sie in ihre Ordner. So what? Unsere Kopierer bieten die Möglichkeit zu scannen und diese Scans an seine eigene Emailadresse weiterzuleiten. Dabei muß man nicht mal darauf achten, daß das Buch schon in richtiger Art und Weise eingescannt wird. Für die digitale Nachbearbeitung gibt es Scan Tailor!



Alles beginnt mit einem einfachen Scan der Bücher. Dabei ist es erstmal völlig irrelevant, ob man die Seiten schräg einscannt oder einen riesigen schwarzen Rand mitnimmt. Man sollte beim eigentlichen Scan lediglich darauf achten, die Auflösung auf mindestens 150dpi zu haben und im Schwarz/Weißmodus abzulichten. Als Dateiformat empfehlen sich TIF- oder PNG-Dateien. Dies können auch Dateien sein, die mehrere Seiten enthalten, wie es z.B. bei TIF-Dateien an den Kopierern einzustellen ist.

 "You've got new mail". Ah, der Kopierer hat mir eine Email zugesandt, also flugs den Anhang gespeichert und los geht's: Scan Tailor begrüßt uns mit einem kleinen Auswahlfenster. Wir wählen Neues Projekt und im daraufhin erscheinenden Auswahldialog wählen wir das Verzeichnis aus, welches unsere Scans enthält und achten darauf, daß die zu importierenden Scans in der rechten Spalte auftauchen. Ein Klick auf OK importiert dann die Scans als Einzelbilder in Scan Tailor.

Jetzt sehen wir das Arbeitsfenster vor uns und können links oben schon erkennen, welche Veränderungen wir am Dokument vornehmen können. Ein Klick auf einen Eintrag zeigt dann in der linken Spalte Optionen dazu an und in der Mitte bekommen wir schonmal eine Vorschau dessen zu sehen, was verändert worden ist. Auch in diesem Fenster ist noch eine nachträgliche Bearbeitung möglich. Ein Klick auf den Play-Button neben dem Eintrag sorgt dann dafür, daß in einer Stapelverarbeitung diese Änderung auf alle importierten Seiten angewandt worden ist. Bei manchen Einstellungen, z.B. bei der Auflösung unter Ausgabe kann man noch zusätzlich einstellen, ob etwas auf die aktuelle Seite oder auf alle Seiten angewandt werden soll. Durch die Instantvorschau in der rechten Spalte hat man immer einen Blick darauf, was mit den Seiten passiert. Sollte etwas nicht nach Wunsch geändert worden sein, kann man die Seite durch einen Klick auf das Preview im mittleren Fenster öffnen und wie eben erwähnt von Hand nachbessern.

Der Klick auf den Play-Button unter Aufgabe führt dann dazu, daß die Seiten als Einzeldateien in dem vorher bestimmten Ausgabeordner abgelegt werden. Von dort können sie dann z.B. in Adobe importiert und als PDF gespeichert werden. Unter Ubuntu gibt es für solche Arbeiten Gscan2PDF, auf welches ich in einem anderen Blogeintrag eingehen werde.

Das Programm ist sehr gut, weil es eine Menge an automatisierten Tätigkeiten bietet, die die digitale Ablage auch sehr großer Dokumente erleichtern. Trotzdem ist es leicht verständlich und schon nach kurzer Zeit kommt man damit spielend leicht klar. Viel Spaß bei der Erstellung eines digitalen Archives!

Hier geht's zur Wiki für Ubuntunutzer: Scan Tailor

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